Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf Geschlechterrollen - Bericht der Europäischen Kommission

29.09.2020

Dieses Jahr hat die Europäische Kommission einen „Science for Policy Report“ zur Frage „How will the COVID-19 crisis affect existing gender divides in Europe?“ veröffentlicht, der sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf Geschlechterrollen und Arbeitsaufteilung sowie care-Arbeit innerhalb der EU auseinandersetzt. Besorgniserregend sind Gewalt gegen Frauen*, die care Arbeitsverteilung und die Arbeitsmarktsituation für Frauen*, sowie die starke Unterrepräsentation von Frauen* in entscheidungstragenden Funktionen.

Die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern war vor der Pandemie und den Lockdowns bereits stark zulasten der Frauen* geprägt. Traditionelle Arbeitsteilung mit Frauen* als „caretaker“ und Männern* als Hauptverdiener sind noch lange nicht aufgebrochen. Seit der Pandemie sind Betreuungspflichten für Kinder und auch ältere Menschen stärker gefragt, denn Kindergärten, Schulen und Großeltern fallen als Betreuungsorte ganz oder teilweise weg. Zusätzlich müssen ältere Menschen verstärkt unterstützt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen* sich dieser zusätzlichen Aufgaben annehmen, ist sehr hoch, auch wenn wir zurzeit noch keine klaren Daten zur Arbeitszeitverteilung während der Pandemie haben. Durch frühere Studien aus den Jahren 2016 und 2017 wird klar, dass Frauen* in allen EU Staaten teilweise doppelt und dreifach so viel Zeit mit Kinderbetreuung und Hausarbeit verbringen als Männer*. Die Situation während der Pandemie intensiviert diese bereits ungleiche Verteilung noch mehr.

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